Am zweiten Tag unserer Pfingstfahrt sind wir vom Campingplatz aus in die andere Richtung auf dem Noorderdiep aufgebrochen. Zunächst haben wir eine kleine Runde durch den Ort Blokzijl gedreht, die uns einen kurzen Blick ins Goldene Zeitalter der Niederlande gewährte. Einen Eindruck von jener wirtschaftlichen Blütezeit vermitteln auch heute noch die prächtigen Kaufmannshäuser und die vielen Giebelhäuser in verwinkelten Gassen. Zu den Schmuckstücken des Ortes gehört ohne Zweifel der historische Hafenbereich, der unter Denkmalschutz steht.
Anschließend wurde es etwas beschwerlicher, weil die über Canua geplante Strecke so nicht befahrbar war. Wir mussten unsere Boote über eine Straße umtragen, weil es die in Canua angezeigte Brücke nicht (mehr) gab. Ein Stück weiter war der Kanal dermaßen zugewachsen, dass kein Weiterkommen mehr möglich war und eine zweite in Canua angezeigte Brücke ebenfalls nicht (mehr) vorhanden war. Es half alles nichts, die Bootswagen mussten raus und die Boote einige hundert Meter damit transportiert werden.
Danach wurde es umso schöner. Durch eine herrliche Landschaft sind wir bis Giethoorn gepaddelt. Das ganze Dorf ist eine Sehenswürdigkeit an sich und entlang der Grachten stehen zahlreiche Reetdachhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert sowie einige Torfgräberhäuschen. Der Ort schmiegt sich an einen etwa acht Kilometer langen Kanal, von dem sich eine Vielzahl kleiner Grachten abzweigt. Daher verwundert es nicht, dass Giethoorn in den Niederlanden auch als „Venedig des Nordens“ bekannt ist. Die Grundstücke des Örtchens reihen sich in Form kleiner Inseln aneinander, auf deren reichlich begrünten Anhöhen reetgedeckte Bauernhäuser die dörfliche Kulisse prägen. Hohe Brücken verbinden die einzelnen Inseln miteinander.
Zurück zu unserem Campingplatz ging es dann wieder durch die grüne Natur und über das Giethoornsche Meer. Insgesamt betrug die Tagesetappe 25 km und vermittelte bleibende Eindrücke von dem wunderschönen Nationalpark Weerribben-Wieden.